Deister-Trolle
© 2013 Claus Beese

Und wieder reisen die nebligen Geister
über die Hänge und Hügel des Deister.
Bunt färbt sich der Wälder Buchenlaub,
bevor ‘s fällt in fruchtbaren Ackerstaub.

Bald recken sich Buchen- und Eichenzweige
kahl gen Himmel, das Jahr geht zur Neige.
Schon zeigt der Herbst uns seine Macht,
gelbrot leuchtet des Herbstlaubs Pracht.

Geh, Wanderer, geh über den Deister,
denn bald kommen die Nebelgeister.
Sie hüllen alles in weißen Dunst,
nutze, Wanderer, der Stunde Gunst.

Höre im Wald die Hirsche röhren,
schaurig hallt es durch die Föhren.
Doch ist auch das ein Teil der Natur,
die sich erschließt dem Wanderer nur.

Der Wind braust herab vom Bröhner Berge,
es ist die Zeit der Trolle und Zwerge,
die in des Waldes finsterem Tann
den Wanderer ziehen in ihren Bann.

Eile dich, Wanderer, geh über den Deister,
bevor dich fangen die Deister-Geister.
Eile dich und schreite voran recht wacker,
so bist du vor ihnen auf dem lichten Acker.

Hier können die Trolle dir nichts mehr tun,
hier hast du Zeit dich auszuruhen.
Doch bleibe nicht hier, es ist nicht geheuer,
schlafe lieber in einer festen Scheuer.

Hast du dir im Heu ein Lager gemacht
so bette dich nieder zur guten Nacht.
Die Trolle und Geister trauen sich nicht herein,
so soll dein Schlaf ruhig und erquickend sein.