Perlen-Hochzeit
Es sollte eine kleine Feier werden, damals. Nichts besonderes, nur gemütlich. Irgendwo um die 40 Personen hatten wir eingeladen, die es uns wert waren, mit uns den wohl wichtigsten Schritt im Leben zu feiern. Nach den elf Jahren, die wir nun schon zusammen waren, schien es höchste Zeit zu werden. Nicht, weil es in unserem Familienkreis schon arg rumorte, was sich auch in kleinen Spitzen in der Ansprache des Brautvaters ausdrückte: „ … drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Besseres findet. – Doch offensichtlich gab es da nichts!“
Nein, da gab es nichts Besseres. Für beide nicht. Denn es war unser Wunsch, nun alles zu legalisieren, nicht mehr in „wilder Ehe“ zu leben, und die Zukunftsplanung auf ein festes Fundament zu stellen. Wir hatten uns, wir hatten ein Haus, und nun hatten wir auch eine offizielle Ehe. Alles Weitere würde sich in absehbarer Zeit finden.

Die Jahre gingen dahin, reihten sich wie Perlen auf eine Schnur des Lebens. Was? Schon derer dreißig? Jahre oder Perlen – was spielte es für eine Rolle? Jedes Jahr wuchs wie eine Perle aus einem Sandkorn. Nur durch unsere Zweisamkeit wurde sie rund und schön und glitzerte. Dreißig Perlen! Was für eine Leistung! Füreinander da zu sein, sich zu helfen, sich auszuhalten. Nicht davonzulaufen. Sich zu lieben. Nicht alltäglich, aber eigentlich so, wie es gedacht war, oder?

Wir mussten beide lachen, als wir uns heute, anlässlich unserer Perlen-Hochzeit, zurückerinnerten an unsere Hochzeitsfeier in dem kleinen Lokal. Erst zwei Tage später, als wir beim Wirt die Rechnung bezahlten und die Gaststätte verließen, drehte sich mein mir angeheiratetes Eheweib um und blieb erschreckt stehen.
„Hast du das gesehen?“, fragte sie atemlos und ich schaute mich ebenfalls um. Auf einer Leuchtreklame prangte der Name der Gaststätte und entlockte mir ein breites Grinsen:
„Zur letzten Station“

© 2013 Claus Beese

Danke schön, Ruth.

Danke euch für die frommen Wünsche, Jungs.

Na also, geht doch! Italien-Deutschland 0:1.

Guten Morgen, liebe Woche.
Rekordverdächtige Temperaturen (zumindest im Norden), strahlender Sonnenschein, blauer Himmel. Wer denkt da noch an arbeiten? Füße in eine Schüssel mit kaltem Wasser unterm Schreibtisch, alle Ventilatoren "A.K.Voraus", die Klimaanlage ist kurz vor dem Verdampfen, das Hirn auch. Na, dann viel Spaß in der neuen Woche.